shz vom 15.5.19 (Dorit Smit):

Junge Forscher unterwegs

Die Schüler der Gorch-Fock-Schule statten während der Projektwoche dem Naturerlebniszentrum Maasholm einen Besuch ab

Doris Smit KAPPELN/MAASHOLM Ist das ein Feuerstein? Ein Kalkstein? Oder vielleicht ein Granit? In dieser Woche zogen viele junge Forscher über den Strand vor dem Naturerlebniszentrum (NEZ) in Maasholm. Gestern waren die dritten Klassen der Gorch-Fock-Schule und ihrer Außenstelle in Habertwedt zu Besuch. Sie sahen die Ausstellungen, inspizierten den Findlingsgarten, suchten Steine und bestimmten sie gemeinsam mit ihren Lehrern und den Natur- und Landschaftsführern Uwe Schmidt und Rüdiger Ziegler.

„Guck mal, schon wieder ein Hühnergott“, sagte Laura und zeigte ihn Klassenlehrerin Gudrun Schröder. Die Zehnjährige erklärte schnell, was es mit den Steinen mit dem Loch auf sich hat. „Wenn man sie an einem Band an den Stall hängt, klappern sie und halten den Fuchs fern“, sagte sie fröhlich. Laura geht in die Klasse 3 c in Habertwedt und freute sich über den Ausflug während der „Forschertage“ der Gorch-Fock-Schule.

Zum achten Mal gab es diese besondere Projektwoche an der Schule und in ihrer Außenstelle. Im Mittelpunkt steht jedes Jahr ein anderes Element – nach Wasser, Luft und Feuer ist in diesem Jahr die Erde wieder dran. Die Schüler aller Klassen pflanzen in den Schulbeeten an den Standorten in Ellenberg und Habertwedt, haben Kistengärten mit Gemüse angelegt und hoffen auf eine reiche Ernte.

Auch in den extra vorbereiteten Versuchslaboren wird geforscht, beobachtet und getestet. „Zum Beispiel, was mit Tintenwasser passiert, wenn es durch Erde und Sand gefiltert wird“, erklärte Matthias Sierck, der mit der Klasse 3 b im Naturerlebniszentrum war. „Und am Freitag schauen wir uns den Regenwurm als Erdbewohner genauer an.“

Gudrun Schröder freute sich über die Offenheit der Kinder. „Man merkt, dass sie auf dem Land leben. Sie haben keine Scheu vor Würmern, kleinen Käfern oder Tausendfüßern. Sie sind einfach an allem interessiert“, schwärmte sie. In Habertwedt wurde in Vorbereitung auf die „Forschertage“ der Schulgarten vergrößert. „Wir haben jetzt Hochbeete“, berichtete Schröder. Die seien natürlich nicht nur in den Projektwochen hilfreich. Die 81 Kinder der Außenstelle pflegen sie auch darüber hinaus. „Sie lieben es, in den langen Pausen zu gießen und Unkraut zu jäten.“

Lehrerin Bente Matthiesen war mit ihrer Klasse 3 a unterwegs. Der Besuch im NEZ ist als Einbindung eines außerschulischen Lernorts für die Klassen ein Höhepunkt während der „Forschertage“. Rüdiger Ziegler und Uwe Schmidt führten die Schüler der drei Klassen durch die sechs großen Ausstellungsräume voller Bildtafeln und Modellen zur Ostsee und der Schleiregion und wanderten mit ihnen an den Strand. In den Pausen vertrieben die Schüler sich die Zeit auf dem großen Spielplatz oder im Garten der Sinne mit den großen Findlingen oder im „geheimen Weg“, einer tunnelähnlichen Weidenanpflanzung.

Laura hatte am Ende fünf Hühnergötter gefunden. Sie möchte einen der kleinen Steine an einer Halskette tragen. „Ich finde den Ausflug richtig schön“, sagte sie und schwärmte vom Spielplatz. Ihre Klassenkameradin Lina (9) war ebenfalls begeistert vom NEZ und verriet, dass ihr der Globus in der Ausstellung, der gearbeitet ist wie ein Relief, am besten gefallen habe.